Knapp vor der Jahrtausendwende war es Microsoft gelungen, Windows 2000 an die Pressewerke zu schicken. Die Pakete gelangten zwar erst einige Monate später in den Handel, aber auf dem Papier war Windows für den Jahrtausendwechsel gewappnet. Windows 2000 war das letzte Windows-System, das sich ausschließlich an professionelle Nutzer richtete. Für die Endkunden gab es das DOS-basierte und parallel vermarktete Windows 98 (SE) und ME, die jeweils vor beziehungsweise nach der Veröffentlichung von Windows 2000 auf den Markt kamen.
Windows 98 und das von vielen als besonders misslungen empfundene Windows ME (Millenium Edition) sind bereits im Jahr 2006 eingestellt worden. Windows 2000 hielt sich bis jetzt am Leben. Bei Produkten für Geschäftskunden ist das normal, wie sich aus Microsofts Lifecycle-Bereich entnehmen lässt. Dort sind fünf Jahre Mainstream Support und weitere fünf Jahre Extended Support vorgesehen. Es gibt aber Ausnahmen, zum Beispiel für Windows XP.
Wegbereiter für den Erfolg für Windows XP
Mit Windows 2000 hat Microsoft die Vorbereitungen getroffen, die codeseitige Trennung von zwei Produktlinien endgültig aufzuheben. Gelungen ist das erst mit Windows XP. Es war das erste Windows, das sich sowohl an Heimanwender als auch an professionelle Anwender richtete, allerdings in zunächst zwei (Home, Professional) und später sogar vier Versionen (Tablet-PC, Media Center). Selbst 64-Bit-Versionen (ia64, x64) wurden veröffentlicht.
Die letzte Lebensphase von Windows 2000
Zu dem Zeitpunkt nagte aber schon der Zahn der Zeit am langsam alternden Windows 2000. Der Treibersupport wurde immer schlechter und Software wurde nicht mehr angepasst. Selbst Microsoft wollte nicht mehr und veröffentlichte den Internet Explorer 7 nur für Vista und für Windows XP. Damit sorgte der Konzern selbst für eine lange Lebensphase des Internet Explorer 6.
Der Windows-2000-Nutzer musste also mit einem veralteten Browser auf zunehmend veralteter Hardware leben. Allenfalls professionelle Geschäftskundenhardware bot noch ausreichend Support für Windows 2000. Trotzdem blieb Windows 2000 in vielen Unternehmen aktiv, sehr zum Ärger von Microsoft. Hier und da waren sogar die internen Webtools explizit auf den Internet Explorer 6 zugeschnitten.
Aktuell hat Microsofts Windows 2000 kaum noch Bedeutung. In unseren Statistiken taucht das Betriebssystem nur noch mit einem Anteil von 0,59 Prozent auf. Alle anderen Windows-Besucher nutzen andere Systeme wie XP (46 Prozent), 7 (40 Prozent) oder Vista (12 Prozent).
Nach zehneinhalb Jahren ist Windows 2000 auch für Microsoft Geschichte. Neue Sicherheitspatches gibt es ab kommenden Monat nicht mehr. Damit endet die Ära des letzten ausschließlich für professionelle Zwecke entwickelten Windows.